Kann Umwelttechnik den Planeten retten?

Kann Umwelttechnik den Planeten retten?

Als Greta Thunberg sich einmal mit Kanzlerin Merkel über die Zukunft des Planeten unterhielt, da malte die junge Umweltaktivistin ein düsteres Bild. Sie prognostizierte eine Umweltkatastrophe für die nächsten Jahrzehnte. Pragmatisch wie sie ist, verwies die Kanzlerin darauf, dass die Kinder von "Fridays For Future" ihre Kalkulation ohne die Tatsache gemacht haben, dass es im Bereich der Umwelttechnik in dieser Zeit Fortschritte geben wird. Dieser Faktor wird tatsächlich in den meisten Prognosen ausgelassen. Nicht nur beim Umweltschützern, sondern auch auf Seiten der Industrie.

Technischer Fortschritt - die unterschätzte Variable

Immer, wenn es in Deutschland um den Ausstieg aus der Kohle oder der Kernkraft ging, wurde das Argument vorgebracht, dass damit die Energieversorgung kollabieren wird. Es entstehe eine riesige Lücke in den nächsten 20-30 Jahren. Solarzellen und Wind würden nicht reichen, um das zu kompensieren.

Natürlich sind solche Prognosen seitens der Energiewirtschaft bewusst dramatisiert. Auf beiden Seiten werden solche Vorhersagen mit der gleichen Absicht eingesetzt. Was immer in Vergessenheit gerät ist die Tatsache, dass in den nächsten 20 Jahren Solarzellen immer billiger und effektiver werden. Dass Windanlagen sich ebenfalls immer mehr verbessern. Und, dass zahlreiche neue Technologien entwickelt werden, die dafür sorgen, dass Geräte aller Art weniger Strom oder sonstige Rohstoffe verbrauchen. Generell lässt sich sagen, dass es Fortschritte in fast allen Bereichen geben wird, die einen Beitrag leisten.

Solche Innovationen zeigen sich im Kleinen. Aber in Summe wirken sie. Ein paar Beispiele:

In der Welt werden tausende Tonnen Kartons, Verpackungen, Briefe, Luftpolstertaschen, Zeitungen, Bücher aus Papier hergestellt. Hierfür müssen gigantische Mengen Bäume gefällt werden. Neue Methoden der Papierherstellung ermöglichen es den Verbrauch an Rohstoffen zu reduzieren, während die Eigenschaften der Verpackungen gleich bleiben.

Mittlerweile sind Server mit die größten Stromverbraucher der Welt. Manche Firmen verlegen daher ihre Rechenzentren nach Grönland, Norwegen, Kanada usw. Dort werden die Geräte von der kalten Luft von ganz allein gekühlt, ohne dafür extra Energie zu verbrauchen. Zudem entwickeln sich immer bessere Prozessoren, die deutlich weniger Ressourcen fressen.

Die Liste der positiven Beispiele ist lang. Ständig arbeiten Ingenieure weltweit an neuen Möglichkeiten, um einerseits Rohstoffe und Energie zu sparen. Andererseits um auf nachhaltigem Weg Strom zu erzeugen und ihn noch besser zu speichern. Auf beiden Seiten der Münze gehen die Dinge voran.

Ob und wie schnell das alles gehen wird ist die wichtigste Frage. Bevor man jedoch den Untergang des Planeten als unausweichlich betrachtet, sollte man daran denken, dass die Technik immer noch ein Wörtchen mitzureden hat. Aktuell sehen Forscher zum Beispiel die Chance mit Hilfe von Pflanzenkohle CO2 aus der Atmosphäre zu ziehen und es zu binden. Gut möglich also, dass der weltweite CO2 Ausstoß irgendwann schlagartig an Bedeutung verlieren wird.

Das soll jetzt natürlich kein Freibrief an die Leser werden, dass sie ab jetzt unverhohlen die Umwelt verpesten können. Es ist mehr ein Hinweis darauf, dass Grund zur Hoffnung auf eine Besserung der besteht.

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