Man kann getrost sagen, dass es in der gesamten EU so weit gekommen ist, dass Unternehmen immer mehr Probleme haben wichtige Posten zu besetzen. Auch bei uns in Österreich ist das akut der Fall. Dafür gibt es vor allem drei wichtige Gründe. Da man das wichtigste Problem nicht auf der Mikroebene lösen kann, zeigen wir auf, wie Sie sich zumindest von dem das Beste sichern, was am Arbeitsmarkt vorhanden ist.
Warum gibt es einen Fachkräftemangel?
In allererster Linie ist dafür die Geburtenrate in den letzten Jahrzehnten verantwortlich. In der EU lag sie lange Zeit bei ungefähr 1,4 - 1,59 Kindern pro Frau. Speziell in Österreich im Jahr 2019 bei 1,46. Das ist leider zu wenig, damit sich die Gesellschaft selbst aufrechterhält. Ganz einfach betrachtet ist es heute so, dass auf 10 Fachkräfte, die jeden Tag in Rente gehen, nur 6 oder 7 junge Menschen nachkommen, die ihre Stellen besetzen könnten. Ein gewaltiges Problem mit gesellschaftlicher Sprengkraft. Vor allem in den osteuropäischen Ländern ist es noch schlimmer. Denn bei ihnen haben Millionen von Arbeitsfähigen ihr Land verlassen, um in reicheren Regionen ihr Glück zu suchen. Ihr Fachkräftemangel ist mitunter um ein Vielfaches größer.
Das ist aber nicht alles. Ein weiterer Grund ist, dass sich die Anforderungen an die Kenntnisse verändert haben. Fabrikjobs mit einfachen Tätigkeiten werden in Österreich eher abgebaut als dass sie neu entstehen. Wachstum gibt es vor allem in Sachen Dienstleistungen und High Tech. Fast jedes Produkt wird heute smart. In Autos, Waschmaschinen, Uhren und Produktionsanlagen finden sich teilweise immense Mengen an Chips und Software. Der Bedarf an Mitarbeitern, die hieran arbeiten können, ist überproportional gestiegen. So schnell, dass man mit der Ausbildung geeigneter Leute nicht hinterherkommt. Man kann aus Lackierern nicht auf die Schnelle einen Software-Entwickler machen usw. Dafür wären einige Jahre Studium auf hohem, akademischen Niveau erforderlich.
Als dritten Faktor lässt sich nennen, dass die jüngeren Generationen andere Normen und Werte entwickelt haben als ihre Eltern. Waren früher Karriere und Leistung im Vordergrund. Sind es heute Freizeit und flexibles Arbeiten, um für die Familie da sein zu können. Sie suchen nach einem Job, der all das bieten kann.
Was tun, um an geeignetes Personal zu kommen?
Natürlich beschweren sich viele Firmen, dass sie keine Leute mehr bekommen. Doch wenn man genauer hinsieht, dann liegt das nicht nur an den oben genannten Problemen. Einer der wichtigsten Ursachen ist, dass zahlreiche Betriebe nicht richtig suchen. Früher reichte eine Annonce in der Zeitung und in einer Jobbörse im Internet. Heute jedoch gibt es viel mehr Kanäle. Vor allem in den sozialen Medien verbringen die Menschen viel Zeit. Und auch dort gibt es diverse Portale. Der eine ist nur bei Facebook, während die andere lediglich Instagram nutzt. Ein Dritter wiederum schaut nur YouTube oder liest auf Twitter. Um geeignete Arbeitnehmer zu finden, müssen Firmen heute Social Recruiting betreiben. Sie haben keine andere Wahl, als in den sozialen Medien ihrer Zielgruppe präsent zu sein. Dort gilt es sich als attraktives Unternehmen zu präsentieren. Nur dann werden Interessenten Bewerbungen schicken. Auf diesem Wege werden Sie sich auf jeden Fall mehr Potenzialträger sichern aus der vorhandenen Menge an geeigneten Menschen.
Doch sie zu gewinnen ist nur das eine. Sie zu halten das andere. Was das angeht - es ist heute eine große Kunst geworden. Gibt es dafür ein allgemeingültiges Rezept? Klare Sache, Nein. Wenn es ein solches gibt, dass nur das: Geben Sie jedem das, was er oder sie wirklich möchte. Wie ist das gemeint?
Wir alles sind verschieden und möchten andere Dinge im Leben erreichen. Manchen geht es bei der Arbeit nur ums Geld. Andere sehnen sich eher nach Gemeinschaft. Ihnen ist das Gehalt ab einer bestimmten Höhe völlig egal. Andere möchten sich in ihren Hobbies verwirklichen, so dass sie sich ausschließlich von flexiblen Arbeitszeiten überzeugen lassen. Genauso muss aber auch die knallharte Karrieristin geeignet bedient werden. An dieser Stelle gilt es die Unternehmenskultur massiv umzugestalten. Wichtig ist es, dass jeder die Auswahl hat, wie aus einem großen Katalog. Jeder soll diejenigen Ansprüche an die Arbeit erfüllt bekommen, die sie individuell glücklich machen.
Wenn Sie beide Punkte beherzigen, dann werden Sie für Ihre Ausschreibungen garantiert mehr Fachkräfte abbekommen. Zudem wird die Fluktuation drastisch sinken.