Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Immobilie zu erwerben. Meist prüft man Anzeigen in der Zeitung oder dem Internet. Man holt Informationen ein, oft zunächst telefonisch oder schriftlich beim Verkäufer / Makler. Danach geht es auf zum Besichtigungstermin.
Eine interessante Möglichkeit ist die Versteigerung. Worauf man da achten sollte, werde im Folgenden kurz erläutern.
Immobilien werden meist im Rahmen von Erbschaften oder Überschuldungen der Eigentümer durchgeführt. Eine Sonderform ist die Teilungsversteigerung bei Grundstücken.
Zwangsversteigerungen haben oft den Charakter vom Kaufen der "Katze im Sack". Holen Sie sich deshalb vor dem Termin so viele Informationen wie möglich ein. Besichtigungstermine sind in den meisten Fällen nicht vorgesehen. Deshalb sollten Sie bei verschiedenen Ämtern Informationen einholen. Auch, ob es noch Belastungen gibt oder Gemeinschaftseigentum, etwaige Zusatzbauten Teil des Gebäudes sind (Garagen, die nicht direkt angrenzen, aber als Teil der Immobilie gelten können).
Prüfen Sie, welches der maximale Preis ist, den Sie bereit sind zu zahlen. Dieser sollte sich am Marktpreis orientieren. Auf jeden Fall sollten Sie einen Risikoabschlag einkalkulieren. 10% sind eine gute Richtlinie. Damit haben Sie noch etwas Luft, falls es trotz ausführlicher Recherche die eine oder andere Überraschung gibt.
Ein weiterer Aspekt, welcher den Kaufpreis betrifft, ist die Finanzierung. Bereits vor einer Ersteigerung sollte die Finanzierung geklärt sein. Eine Auktion ist ein rechtlich bindender Akt. Wer die Versteigerung gewinnt, der muss auch den Gebotspreis entrichten.
Wenn Sie dann bei der Versteigerung anwesend sind, halten Sie sich an das Limit, das Sie sich bereits in einer ruhigen Minute, im Idealfall einige Tage zuvor, gesetzt hatten. Nichts ist schlimmer, als die Disziplin zu verlieren und die Immobilie unbedingt zu wollen. Seien Sie nicht enttäuscht, wenn Sie leer nach Hause gehen.
Vor allem wenn es heiß hergeht und der Preis sich nach oben schaukelt, kommen oft Zweifel. "Was weiß der andere, was ich nicht weiß? Ist die Immobilie doch wertvoller, als ich dachte? Habe ich etwas relevantes übersehen?". Das muss alles nicht der Fall sein. Vielleicht geht der Mitbieter im Preis so hoch, weil er emotional mit der Immobilie verbunden ist (Geburtshaus, etc.).
Es lohnt sich auch, vor einer Auktion mehrere Objekte zu analysieren. Das relativiert ein wenig die Anfahrtskosten und die aufgewendete Zeit.
Wer bei einer Zwangsversteigerung mit bietet, sollte sich gut informieren und vor allem diszipliniert sein. Schnäppchen wird man kaum erwischen, da viele Profis mitmachen und diese oft einen Informationsvorsprung haben, welchen diese durch ihr (menschliches) Netzwerk erlangen.
Auf jeden Fall ist es eine interessante Erfahrung, einmal dabei zu sein. Und wenn es in Ihrer Nähe eine Zwangsversteigerung gibt, sollten Sie diese, zumindest als Gast, besuchen.
