Wissenschaftliches Arbeiten gehört zum Erreichen höherer Bildungsabschlüsse hinzu. Meiner Meinung nach ist es sogar die wichtigste Eigenschaft. Rein auswendig gelerntes Wissen ist nützlich, vor allem weil man dann nicht jede Kleinigkeit nachschlagen muss. Wer aber sauberes Arbeiten auf wissenschaftlicher Basis gelernt hat, der lernt auch, Menschen zu überzeugen. Die Fähigkeit ist immer nützlich, sei es beim Bewerbungsgespräch ("Warum sind Sie der richtige für diesen Job?"), im Vertrieb ("Aus diesen Gründen ist das Produkt das richtige, um Ihre Bedürfnisse zu erfüllen!") oder eben im wissenschaftlichen Betrieb. Ja, sogar bei persönlichen Entscheidungen kann didaktisch saubere Argumentation helfen, die Weichen für die Zukunft zu stellen.
Bei der Vorwissenschaftlichen Arbeit (kurz VWA) ist ein wichtiges Element der Matura in Österreich. Es handelt sich dabei um eine schriftliche Arbeit inklusive Präsentation, die den Schüler zur wissenschaftlichen Arbeit heranführen soll. Die Arbeit wird von einer Lehrkraft betreut. Dabei wird die Themenfindung und die Durchführung hauptsächlich vom Schüler bewältigt.
Hilfe für die VWA zu holen ist schlau, man sollte aber darauf achten, dass es nur eine Unterstützung ist. Wer diese Arbeit komplett auslagert, der hat nichts dabei gelernt und wird, vor allem wenn er später ein Studium anstrebt, trotzdem mit der Herausforderung konfrontiert, eine wissenschaftliche Arbeit schreiben zu müssen, allerdings mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad. Vielmehr sollte der Schüler freudig an das Schreiben der VWA gehen und die Chance nutzen, etwas zu lernen. Vor der Abgabe der Arbeit ist es aber legitim, jemanden den Text prüfen zu lassen. Dies verbessert mit großer Wahrscheinlichkeit die Endnote und man lernt ebenso aus seinen Fehlern, ohne eine schlechte Note riskieren zu müssen.
Aber ein paar allgemeine Tipps helfen, die Arbeit mit so wenig Stress wie möglich durchzuführen. Diese gelten grundsätzlich für viele Arbeiten und Vorgehensweisen, wo es darum geht, eine Aufgabe innerhalb einer gegebenen Zeit und inhaltlichen Rahmens durchzuführen.
Planung ist das wichtigste. Bevor überhaupt das erste Wort niedergeschrieben wird, muss ein Plan stehen. Dieser enthält so viele Details wie möglich und auch Meilensteine. Das hilft es, genau zu sehen, welche Arbeiten noch zu erledigen. Vor allem entschärft es den Druck, den man hat, wenn man die Aufgabe als ganzes sieht. Das Herunterbrechen auf einzelne Punkte lässt die Aufgabe einfacher aussehen.
Die Lehrkraft steht bereit, zu unterstützen. Geht es einmal nicht weiter, ist es keine Schande, um Hilfe zu bitten. Dabei reicht es oft nur, wenn die Lehrkraft einen Schubs in die richtige Richtung gibt.
Formatierung, richtiges Deutsch und die peinliche Einhaltung von Formalien hört sich banal an, kann aber am Ende den Unterschied zwischen zwei Notenstufen oder mehr ausmachen. Und für nicht eingehaltene Formalien gibt es keine Entschuldigung.